Kurum...den Tipp des Dänen haben wir angenommen und sind 2x um 3.30 Uhr ausgelaufen um Jakob die Törndauer etwas zu verkürzen. Es war überraschend einfach aufzustehen - die innere Uhr ist hier eh komplett aus dem Takt - und mit einem Kaffee im Isolierbecher gings über Vesterö nach Langedrag.
Vesterö ist derzeit noch eine einzige Baustelle, denn die versprochene Fertigstellung des Hafenbeckens und der Pier für April 2012 hat nicht hungehauen...
Langedrag/Göteborg hingegen begrüsste uns zunächst mit Sonne - Pünktlich zu Midsommer kam dann doch der Regen. Das hält fir Schweden allerdings nicht vom Feiern ab. Worauf man sich als Tourist einstellen muss: geschlossene Läden und Cafes. Nach durchwachsenen Tagen in Langedrag haben wir uns auf den Weg nach Orust gemacht. Nicht ohne vorher 3 Tipps abzustauben von unserer Nachbarin (demnächst im Forum oder auf unserer Route).
Nordön haben wir schliesslich angesteuert, da Marstrand letztes Jahr zu unruhig war und von dort eine gute Busverbindung nach Marstrand existiert. Also gleich rein in den Bus und ... ein total ruhiges in der Sonne liegendes Marstrand angeschaut. Da sich uns die Automatenzahlung an der Seilfähre nicht erschloss, wurde uns diese Gebühr erlassen. Auch gut :-) die Ratschläge anderer Segler: Schnell nach Schweden, Dänemark ist ja sooo teuer - können wir nicht nachvollziehen. Das Hafengeld liegt in Schweden nach unserer Erfahrung eher noch höher.
Stenungssund lag danach auf unserer Route. Bei 13m Brückenhöhe für die Süd-Ansteuerung, haben wir den Bogen in Kauf genommen und sind von Norden eingelaufen. Wer es probiert hat...bitte mal eine Info an info(at)Ballad.de ob es geklappt hat MIT UKW Antenne!
Eigentlich wollten wir hier nun schon langsam umkehren. Das Wetter spielt einfach nicht wirklich mit. Schweden segeln zwar auch bei Sonne, 15°C und kalten Wind nur mit Weste und Baden, aber es ist wirklich Wechselhaft und Frühlings-kühl. Nachdem allerdings SW - S mit 3-4 angesagt ist gehen wir nochmal auf Nordkurs und erreichen Henan.
In Henan kann man die ehemaligen Najad-Gebäude erkennen - gebaut wird die Najad jetzt allerdings von Nord-West (Motorboot-Hersteller) ca 4,5sm nördlich, nahe bei Vindö. Ansonsten ist in Henan nicht viel los.
Deshalb ging es nach 2(!!) wetterbedingten Hafentagen Richtung Käringsö. Erneut früh aufgestanden - um 5.00 Uhr - legten wir um 5.30 ab. Eine gute gute Wahl, den unser Leichtmatrose schlief noch etwas und wir hatten an den Engen vor Ellös Schiebestrom mit ca 3-4 kn. Zur Springtide kann dieser durchaus 5 kn erreichen, was unseren Volvo MD7B ordentlich gefordert hätte.
Zum Frühstück kamen nach Gullholmen FETTE Regenschauer mit EXTREM verringerter Sicht auf uns zu. Das hat leider keine unserer Wetterquellen vorhergesagt. Zum Glück half uns neben den Seekarten das IPhone mit dem kurz vor Schweden zugelegten Navionics SWE-Kartensatz.
Kurze Bemerkung: Den Europa Kartensatz (incl. Deutscher Küste & Schweden) gibt es für ca 20 EUR. Dänemark ist an dieser Stelle allerdings NICHT mit drin und kostet ca 30 EUR. Hat man da noch Worte?
Käringön erreichten wir schliesslich heil und nass. Ein erneuter sonniger Nachmittag und ein (bis auf die Temperaturen) sommerlicher Hafentag entschädigten uns.
Morgen geht's nach Mollösund.
Gruss aus Schweden von der SY Liese