Stopfbuchse erneuern

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admin-2
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Stopfbuchse erneuern

Beitrag von admin-2 »

Das Original http://ballad.no/pakkboks.htm
Einen herzlichen Dank an Jan-Erik, der uns eine deutsche Version hat zukommen lassen und auch an Michael B. Lensing der sich die Mühe gemacht hat, den Text in die deutsche Sprache zu übersetzen!

Damit ist der Text jetzt deutlich nützlicher geworden!

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In den zwei Jahren, in denen ich das Boot bisher gehabt habe, hat sich immer eine kleine Pfütze von Salzwasser unter dem Motor gesammelt. Nicht sonderlich viel, aber trotzdem genug, dass es nach und nach zu einem Irritationsmoment wurde. Eine zeitlang habe ich angenommen, dass die Ursache für das Leck an der Kühlwasserpumpe liegen könnte, da ich zufälligerweise beobachtet hatte, dass etwas Wasser aus einem der Dränierungslöcher tropfte. Die Wasserpumpe wurde deswegen ausgebaut und die Dichtungsringe danach ausgetauscht, doch ohne dass dieses zu einer Besserung führte. Also, konnte danach vermutet werden, dass die Ursache für das Leck weiterhin bei der Stopfbuchse zu suchen sein musste.
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Anfang Oktober 2000 war das Boot sicher in Auflage gekommen, und damit konnte das Projekt Stopfbuchse erneuern endlich in Angriff genommen werden. Der Steuerraum im Cockpit wurde geleert und der Motorkasten entfernt. --inArbeit--
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Mit „Latmannsarm“ Verlängerung und 8mm Umbrakoschlüssel konnten die zwei Schrauben der „Klemflense“ leicht gelöst werden. Ein Schraubenzieher wurde zwischen die „Klemhälften“ gedrückt um die Propellerwelle leichter aus der Klemflense lösen zu können. Danach wurde die Propellerwelle nach achtern gearbeitet, bis der Wellenkeil an die Stopfbuchse stieß. Der Keil muss gelöst und entfernt werden, bevor die Welle weiter nach hinten gezogen werden kann. Ab und an kann es etwas schwer sein, den Keil loszubekommen. Höchstwahrscheinlich habe ich für diese Teilaufgabe am meisten Zeit gebraucht, da ja nicht gerade Stehhöhe im „Maschinenraum“ auf der Ballade existiert. Daher ist dieser Teil der Arbeit etwas umständlich. Aber, mit einem großen Hammer und einem Meisel habe ich den Keil in einem Winkel von 90 Grad wechselweise von beiden Seiten bearbeitet. Es ist wichtig, dass man gleichzeitig etwas vorsichtig ist, so dass man die Welle nicht beschädigt. Wir sprechen hier von etwas weicherem Stahl. Der Keil löste sich zum Schluss und die Welle konnte nach hinten gezogen werden, die Schlauchschellen wurden gelöst und die Stopfbuchse inklusive Gummirohr konnten herausgenommen werden. Puh....!
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Draußen, in freier Luft, gab die Stopfbuchse einen traurigen Anblick. Die Dichtungsringe waren schon lange verschlissen, und das Lager zwischen den Dichtungsringen war dabei in Auflösung zu gehen.
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An die Dichtungsringe, auch „Simmerringe“ genannt, ist es leicht zu kommen. Aber, wie verhält es sich mit dem Lager? Mit einem „Dor“ habe ich den Rest entfernen können, der am meisten einem Metallgegenstand ähnelte, der zusammen mit dem „Osebergschiff“ aus der Vikingerzeit stammend, ausgegraben worden ist. Das Lager besteht aus einer Legierung von Zinn und Blei die man Weißmetall nennt. Dieses zu erstatten, war nicht so einfach wie ich es gehofft hatte. Nachdem ich mit „allen“ die ich kenne gesprochen hatte, war ich immer noch im Zweifel, ob und gegebenenfalls wir ich ein neues Lager bekommen könnte. Aber, wer lange genug sucht, der findet. Ich habe angenommen, das die Stopfbuchse ein Volvoartikkel ist, der nicht mehr produziert wird. Aber, Albin hat nicht nur Boote, sondern auch Motoren gebaut. Die Stopfbuchse ist daher ein Produkt von Albin Motor AB und nach einiger Detektivarbeit bekam ich einen Hinweis auf eine Werkstadt die sehr viel mit Albinbooten gearbeitet hat.
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Das neue Weissmetallager ist etwas kürzer als das Alte, und ich habe deswegen gleich zwei Stück gekauft und eingebaut. Zusammengesetzt sind diese zwei Lager natürlich etwas länger als das Alte, aber im Gehäuse gibt es dafür genügend Platz. Neue Dichtungsringe wurden auf den richtigen Platz geschoben. Danach wurde die „Gummirohrhülse“mit einer neuen „säureabweisenden Schlauchklemme“ an die Stopfbuchse angebracht. Als nächstes wurde die ganze Stopfbuchse mit Gummihülse mit wasserabweisendem Fett behandelt. Die Propellerwelle wird etwas herausgezogen, damit die Vorderfront der Welle an die Front des „Stevnerohres“ kommt. Das Ende der Stopfbuchse wird auf das „Stevnerohr“gezogen. Bevor die „Schlauchklemmen“um das „Stevnerohr“befestigt werden, wird die Welle vorsichtig durch die Stopfbuchse bis zur „Klemflense“ gedrückt. Danach wird zunächst der Keil wieder an seinem Platz in der Spur angebracht, bevor die Welle weiter in die „Klemflense“ geschoben und letztendlich befestigt wird. Daraufhin wird die „Schlangenklemme“ achtern befestigt und die Arbeit ist fertig.
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Dieser Stopfbuchsentyp benötigt nur wenig Wartung, sollte aber jährlich mit Fett behandelt werden. Dabei ist es wichtig daran zu denken, dass der Fettdruck bei der Nachfüllung nicht zu groß ist, damit die Dichtungsringe nicht beschädigt werden.
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Die „Simmerringene“ haben die Produktbezeichnung: 25-35-7. Das Weissmetallager für Albin Stopfbuchse (25mm Welle) bekommt man bei Sørfonden Slipp og Motorverksted (tlf +47 22 47 11 88) oder bei Vega Marin (tlf +46 31 29 29 51) wo man auch den Erneuerungssatz für die Stopfbuchse bestellen kann.
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Mit freundlichen Grüssen
Jan Erik Salater
Regia II, Oslo
Baunummer: 1382
NOR 2836
VHF: LD9059
Email: salater@online.no
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Re: Stopfbuchse erneuern

Beitrag von admin-2 »

Der Google Translator Text wurde ersetzt durch eine deutsche Version, die von Jan Erik Salater zur Verfügung gestellt wurde.

Vielen Dank dafür ! Well Done!
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